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„Die Bewegungsfähigkeit und Aktivität so lange wie möglich erhalten“

„Die Bewegungsfähigkeit und Aktivität so lange wie möglich erhalten“

Wenn wir älter werden oder unsere Gesundheit beeinträchtigt wird, dann wird es oft notwendig, unsere Bewegung-Muster zu verändern. © Cornelia Kilin

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Die Intensiv-Krankenschwester Cornelia Kilin wandte sich nach einem Bandscheibenvorfall dem Konzept der Kinästhetik zu. Sie betreut ältere Menschen und Menschen mit Beeinträchtigungen und bietet Kinästhetik-Grundkurse für Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen an. Mehr zu Cornelia Kilin finden Sie unter https://www.kilin-leichter-leben.at.

Cornelia Kilin, Credits: Cornelia Kilin

Sie helfen Menschen mit Beeinträchtigungen – erzählen Sie uns vom Konzept der „Kinästhetik“. Was ist darunter zu verstehen?

Wir haben ganz spezielle Bewegungsmuster, die uns über unser Leben hinweg zuverlässig zur Verfügung stehen. Wenn wir älter werden oder wenn es einen Vorfall gibt, der unsere Gesundheit beeinträchtigt, dann wird es oft notwendig, diese Muster zu verändern. Um unsere Selbständigkeit und Lebensqualität zu erhalten, müssen wir neue Bewegungen erlernen. Und hier komme ich ins Spiel: Ich bin eine Art Bewegungs-Coachin und unterstütze meine KlientInnen auf diesem Weg.

Kinästhetik ist keine fixe Technik, sondern ein gemeinsames Erarbeiten von Lösungen. Ich bin keine Therapeutin, sondern gebe Impulse. Ich erlerne mit den KlientInnen neue Wege der Bewegung, wir tasten uns langsam heran.

Der Weg zu dieser neuen Form der Bewegung ist individuell: Ein halbseitig gelähmter Klient nach einem Schlaganfall braucht andere Unterstützung als ein älterer Mensch. Diese PatientInnen können beispielsweise nicht mehr so aufstehen wie die letzten 60 Jahre. Sie müssen andere Bewegungsmuster erlernen.

„Ich möchte mit Kinästhetik Menschen helfen, Ihre Selbständigkeit zu halten oder neu zu erwerben.“

Wie kann ich mir diesen Prozess vorstellen: Wie erlernen wir neue Bewegungsmuster?

Das ist ein kreativer Prozess, in dem wir uns die alten Bewegungsmuster ansehen und variieren, damit die Selbständigkeit erhalten bleibt. Als gesunder Mensch stehe ich mit beiden Beinen stabil – wir lernen, unser Gewicht gleichmäßig auf beiden Beinen auszutarieren. Ich helfe meinen KlientInnen, die Prozesse in Ihrem Körper zu verstehen, damit sie trotz Beeinträchtigung den Körper wieder stabilisieren und austarieren können.

Ein älterer Mensch muss sich dafür beim Aufstehen eventuell abstützen, muss das Gewicht anders verlagern. Oft helfen auch Kleinigkeiten: Etwa wenn der Laminatboden zu rutschig ist und ein Teppichboden zum Aufstehen mehr Grip gibt. Das ist ein kreativer Prozess, der Zeit braucht – und die gebe ich meinen KlientInnen auch. Wir probieren gemeinsam neue Wege aus, die dann über selbständiges Training in die Bewegungsmuster neu implementiert werden.

Ziel ist es, dass meine KlientInnen mich nicht mehr brauchen. Dass sie sich etwa die Zähne selbst putzen können, selbst etwas zu Essen machen können, wieder selbständig trinken können. Das ist auch eine perfekte Motivation: Wieder etwas selbst machen zu können, keine Hilfe mehr zu brauchen.

Für welche Formen der Beeinträchtigung kann Kinästhetik helfen?

Das Konzept ist natürlich für alle geeignet, die Bewegungsmuster neu erlernen müssen. Beispielsweise für ältere Menschen, die langsam schwächer werden und für die alte Bewegungsmuster nicht mehr ausreichen. Bewegung neu erlernen ist auch für Menschen nach Unfällen oder nach schweren Erkrankungen essentiell, um ihre Selbständigkeit und damit ihre Lebensqualität zu erhalten oder wieder zu erlangen. Wir können dadurch aber auch Menschen mit geistiger Beeinträchtigung helfen, da über eine verbesserte Eigenwahrnehmung des Körpers auch kognitiv etwas Neues entsteht.

Grundsätzlich ist dieses Konzept auch für Menschen, die im Gesundheits- und Pflegesektor arbeiten, immens wichtig. Ich dachte früher, dass es kein Problem ist, die PatientInnen zu heben. Das lernen wir auch in der Ausbildung. Nach einem Bandscheibenvorfall weiß ich, das bringt nichts außer einer kaputten Wirbelsäule. Viel besser ist es, wenn wir uns mit den PatientInnen bewegen.

„Ich hebe heute nicht mehr, sondern bewege mich mit meinen PatientInnen.“

© Cornelia Kilin

Welche Erfahrungen nehmen Sie aus Ihrer Krankheit mit?

Ich hebe heute nicht mehr, sondern bewege mich mit meinen PatientInnen. Denn es bringt niemandem etwas, wenn ich körperlich am Ende bin. Kinästhetik hilft mir, gesund zu bleiben und aktiviert gleichzeitig die PatientInnen, die wieder Bewegungen selbst machen und damit selbständiger sind.

Ich bin so oft positiv überrascht, was mit PatientInnen möglich ist, wenn man Ihnen Zeit gibt. Das hat mich von Kinästhetik überzeugt: Die Erfolge, die ich sehe. Viele PatientInnen verlieren den Spaß am Leben, weil es tagein tagaus nur um das geht, was nicht mehr funktioniert. Wenn man nichts tut, dann baut auch der Geist sehr schnell ab, wir verlieren den Willen. Aber genau den braucht man doch, damit man weitermacht.

Das hat ganz stark mit intrinsischer Motivation zu tun. Wenn jemand kein Licht mehr am Ende des Tunnels sieht, dann macht man zu. Dem entgegenzuwirken ist sehr schwer. Ich zeige dann Möglichkeiten auf, was vielleicht noch geht. Bewegungen werden zwar nicht mehr so funktionieren wie in jungen Jahren oder vor einem Unfall, aber die Selbständigkeit kann durchaus auch im Kleinen wieder kommen – wenn man dranbleibt.

Aktiv bleiben – das scheint ein wichtiger Hebel zu sein. Ein Rat, den Sie grundsätzlich geben können?

Ja, absolut! Dranbleiben und vor allem aktiv bleiben ist essentiell. Ein Beispiel: Studien belegen, dass wir dümmer aus dem Spital kommen. Denn dort wird für uns geputzt, gekocht, das Bett überzogen. Es werden uns alle Entscheidungen und Aktivitäten abgenommen.

Eigeninitiative und Eigenverantwortung sind ganz zentral, wenn es darum geht, möglichst lange selbständig zu bleiben. Denn wir bleiben ungefähr 60 Jahre gesund, und nicht 80 Jahre. Das bedeutet, dass die Beschwerden beginnen, wenn wir in Pension gehen. In Schweden und Norwegen wird das Konzept der Eigenverantwortung schon sehr stark implementiert. Hier gibt es Coaches, die zu älteren Menschen nach Hause kommen und mit ihnen durchgehen, wie sie ihre Gesundheit möglichst lange erhalten können. Mit ihnen analysieren: Welche Ernährungsgewohnheiten gibt es, und wie kann ich mit gesunden Lebensmitteln besser für mich vorsorgen? Wieviel Bewegung machen die KlientInnen?

All diese Fragen werden durchgegangen, ein Plan erstellt, wie die Beweglichkeit und Gesundheit bis ins hohe Alter gewährleistet werden kann. Dadurch entlasten diese Länder ihre Gesundheitssysteme und halten die ältere Bevölkerung möglichst lange fit, gesund und selbständig.   

Das führt uns zum Fachkräftemangel: Seit der Covid-Pandemie verliert der Gesundheits- und Pflegesektor Personal. Der Bedarf steigt auf Grund der demografischen Entwicklung.  Wie sehen Sie die Situation?

COVID hat uns im Gesundheitssektor klargemacht, dass wir unseren Job unter vollem Einsatz unserer Gesundheit machen. Und das auf mehreren Ebenen. Wir waren für einen Hungerlohn bereit, bis zu 70 Stunden in der Woche zu arbeiten. Diese Generation stirbt gerade aus, und das ist nicht schlecht. Ich will gesund sein und Gesundheit vermitteln.

Auf der anderen Seite machte Covid uns bewusst, welchen Gefahren wir uns im Job aussetzen. Wir haben Kontakt zu gesundheitsgefährdenden Krankheiten, und wir wissen erst jetzt was uns davor schützt und was nicht. In Italien gab es sehr viele sogenannte „weiße Tote“, also Todesfälle im Gesundheitsbereich. Ich habe mich gefragt: Worauf habe ich mich eingelassen? Wer diese Angst nicht gespürt hat, als in der Realität die Covid-Fälle auf uns zugerollt sind, weiß nicht, was das heißt.

Davon betroffen waren nicht nur wir im Gesundheitssektor, auch zum Beispiel KassiererInnen im Supermarkt betroffen.

Ich höre aus unserem Gespräch heraus, dass es im Gesundheits-Sektor selbst einen Bedarf für neue Konzepte und Kinästhetik gibt. Es geht nicht mehr nur darum geht, den PatientInnen zu helfen, sondern auch den Menschen, die in diesem Bereich arbeiten.

Ja, hier muss ein Umdenken passieren. Denn nur wenn das Personal gesund bleibt, steht es auch länger und zuverlässiger zur Verfügung. Die AUVA (Anmerkung: Österreichische Allgemeine Unfallversicherungsanstalt) führt die Kinästhetik gerade im kompletten Pflege-System sehr erfolgreich ein. Die AUVA hat verstanden, dass es ein Gewinn auf so vielen Ebenen bedeutet. In einer Pflegeeinrichtung in Deutschland können sogar alle MitarbeiterInnen – von den ÄrztInnen bis hin zum Putzpersonal – alle Berufsgruppen an diesem Programm teilnehmen. Langsam wird verstanden, wie wichtig das bestehende Personal ist.

Kinästhetik hält das Personal gesund und einsatzfähig. In einer Zeit, in der Gesundheitspersonal immer rarer wird, sind das wichtige Punkte: Das vorhandene Personal entlasten und die Arbeitsplätze attraktiver gestalten. Die MitarbeiterInnen haben etwas davon, weil die Arbeit weniger anstrengend ist – sie gehen dadurch lieber arbeiten. Die PatientInnen profitieren davon, weil sie aktiv und beweglich werden oder bleiben. Und ich kann es mir als Gesundheits- und Pflegeeinrichtung auf die Fahnen schreiben, es ist ein Qualitätsmerkmal. Eine Win-Win-Win-Situation also für alle.

 

Vielen Dank für das Interview!

Mehr dazu erfahren unter Kilin-leichter-leben.at

Anja Herberth
Author: Anja Herberth

Chefredakteurin

Tags: GesundheitTraining
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